Mittwoch, 26. Juni 2013

Dicke Post

Heute warteten zuhause zwei grosse Päckchen voll mit Lehrmaterialien. Besonderes Augenmerk habe ich dem Fördermaterial Deutsch (Grammatik und Schreiben) gewidmet:

Im Vorwort wird zusammengefasst, was Schüler mit Lernschwäche brauche: Abgestuftes Material, Lebensnähe und Anwendbarkeit im Alltag. Besonders die sehr feine Differenzierung von jeweils drei gleichen Arbeitsblättern hat mich beeindruckt. Oft handelt es sich nur um wenige Worte, die hinzugefügt oder weggelassen wurden.

Hierzu wäre es angebracht, mal wieder die unliebsamen Unterlagen aus den Heil- und Sonderpädagogik-Vorlesungen auszugraben. Jedenfalls bin ich gerade sehr motiviert nächstes Jahr enger mit unserem Heilpädagogen zusammenzuarbeiten und bereits bei den Planungen Rücksicht auf die integrierten Schülerinnen und Schüler zu nehmen.

Die Unterlagen sind enttäuschend stark darauf fokussiert, wie Integration an Schulen auf gesellschaftlicher Ebene überhaupt zu erreichen sei. Es finden sich leider nur wenige Hinweise zur didaktischen Umsetzung im Unterricht.

Ein wichtiger Hinweis findet sich einzig in einem Zeitschriftenauszug aus "Bildung Schweiz": Individualisieren, Differenzieren und integrieren ist nicht gleichbedeutend. Integrieren sei nämlich zuallererst eine soziale Aufgabe, weshalb wohl auch in verschiedenen anderen Unterlagen auf die Wichtigkeit von Zusammenarbeit mit allen Beteiligten hingewiesen wird.

Obwohl ich behaupte, dass die lernzielbefreiten Schüler in meiner Klasse gut ins Sozialgefüge der Klasse integriert sind, weiss ich nicht, ob die Klasse überhaupt versteht, was die Lernzielbefreiung im einzelnen bedeutet. Vielleicht wäre ein geeignetes Gefäss angebracht, in dem die unterschiedlichen Hintergründe der Schüler und Schülerinnen thematisiert werden.

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