Samstag, 29. Juni 2013

Datenschutz

Eine der Standesregeln des Dachverbandes Schweizer Lehrerinnen und Lehrer lautet "Die Lehrperson behandelt sensible Informationen über Lernende vertraulich". Ganz explizit erwähnt wird in der dazugehörigen Erklärung der Datenschutz. Aus einem Gespräch mit einer Kollegin, die in der Pflege arbeitet, habe ich kürzlich erfahren, dass es grundsätzlich erlaubt sei über Vorfälle bei der Arbeit zu sprechen, sofern dabei keine Namen erwähnt werden.

Problematisch wird es aber dann, wenn der Gegenüber aufgrund der Erzählungen Rückschlüsse auf die betroffenen Schülerinnen und Schüler ziehen kann. So bin ich mir momentan unsicher, wie ich mit meinem Freund, welcher im Klassenlager dabei war und daher alle Schüler und Schülerinnen kennt, über Ereignisse in der Klasse sprechen darf, ohne dabei den Datenschutz zu verletzen.

Die erwähnte Kollegin meinte auch, dass Gespräche mit dem Lebensgefährten grundsätzlich unproblematisch seien. Leider finden sich hierzu auf keinem der Merkblätter zum Thema Datenschutz genauere Angaben.

Die Merkblätter kümmern sich allgemein mehr um schriftliche und insbesonders elektronisch abgespeicherte Daten. Als Grundsatz gilt hier, dass die Lehrperson dem Amtsgeheimnis untersteht und dadurch nur bei einer Gefährdung der Gesundheit die Erziehungsberechtigten eines Lernenden informieren muss, falls er vertrauliche Informationen vom Lernenden erhält. Das hilft mir insofern, dass ich nun mit meinen Lernenden offener über heikle Themen, wie zum Beispiel das Rauchen, sprechen kann.

Leider ist aber das Gespräch mit Mitmenschen aus meinem Umfeld eine der häufigsten Situationen, denen ich bezüglich Datenschutz begegne, weshalb ich eigentlich gerne wüsste, wie sich hier die Rechtslage verhält.

Ein weiteres Problem stellt dieser Blog selbst dar. Er dient zwar hauptsächlich dazu, meine Gedanken zu strukturieren und mit Theorieinhalten zu verknüpfen, aber da er öffentlich im Internet zugänglich ist musste ich vor kurzem dafür sorgen, dass mein Name nicht mit dem Blog verbunden werden kann, denn mein Name lässt für Menschen in meinem näheren Umfeld sofort auch Rückschlüsse auf die der Schülerinnen und Schüler zu.

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